Meine liebsten Künstlermaterialien aus dem letzten Jahr

Wenn man mit Mixed Media arbeitet, arbeitet man zwangsläufig mit vielen Künstlermaterialien aus unterschiedlichen Kategorien. Das ist ja das Schöne daran. Doch es birgt auch die Gefahr sich leicht im Materialdschungel zu verirren, frustriert zu sein und auch Fehlkäufe zu tätigen. Manchmal schlägt der Frust bei mir dann darin um, dass ich immer wieder auf die altbewährten Materialien ( getreu nach dem Motto: Never change a winning team ) zurückgreife, was dann zu immer ähnlichen Ergebnissen führt. Wie bei den Farben versuche ich bei den Materialien auch öfters mal abzuwechseln oder bekannte Künstlermaterialien anders zu verwenden. Dabei lasse ich mich gerne von Künstlerkolleg*innen inspirieren. Und da ihr mir ebenfalls viele Materialfragen stellt, dachte ich einen Blogbeitrag zu meinen momentanen Lieblingsmaterialien und Wiederentdeckungen wäre eine gute Idee. Oder?

Da eine reine Liste ja etwas dröge daher kommt, unterfüttere ich das ganze mit ausreichend Bildmaterial, wo ich die benannten Künstlermaterialien verwendet habe. Die meisten Produkte habe ich mir selbst gekauft, einige davon habe ich bei Events als PR-Samples oder mit der Goodie Bag erhalten oder sie waren und sind Teil von Kooperationen. Die Produkte, die es in die Auswahl geschafft haben, sind meine finale Auswahl. Diese basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen und meiner Meinung.

Einige Verlinkungen zu Shops sind Affiliate Links, das heisst, wenn ihr den Links folgt und die Künstlermaterialien dort einkauft, bekomme ich eine kleine Provision. Für Euch ändert sich der Preis aber nicht. Wenn ihr Fragen dazu habt, lasst es mich gerne wissen.

Gilt das auch für Materialien? Oder öfters mal was Neues?

Zu Anfang für die bessere Übersicht noch das Inhaltsverzeichnis. Durch den Klick auf die Überschrift, gelangt ihr direkt zur entsprechenden Stelle.

1. Meine Neuentdeckungen 2023

Welche Produktneuheiten für mich absolute Gamechanger waren.

2. Meine Most-used 2023

Was in diesem Jahr an Künstlermaterialien bei mir in Dauerbenutzung war.

3. Meine All-Time Favorites

Welche Materialien zu meinen absoluten Lieblingen aufgestiegen sind.

4. Meine Wiederentdeckungen 2023

Welche Produkte ich neu für mich entdeckt habe, obwohl ich sie schon besaß.

5. Meine most-overrated 2023

Wovon ich enttäuscht war und was ich mir hätte sparen können.

Meine Kümstlermaterialempfehlungen aus dem Jahr 2023 habe ich für euch hier festgehalten.

Meine Neuentdeckungen 2023

Davon ist wohl nur eine der drei eine tatsächliche Neuheit, aber das ist ja eigentlich auch wurscht. Für mich waren alle drei neu und ich bin froh sie entdeckt zu haben. Ich habe auch noch mehr Künstlermaterialien gestestet und ausprobiert im letzten Jahr, aber diese drei sind nun wohl dauerhaft in Benutzung, weil für gut befunden.

Art Graf Blöcke

Gesehen habe ich diese kleinen Blöcke zuerst auf der Creative World 2023 in Frankfurt. Im Künstlerbedarfsladen meines Vertrauens habe ich sie dann schon einmal genauer inspiziert. Kaufen musste ich sie dann aber, nachdem ich sie bei einer Künstlerkollegin in den Stories gesehen hatte. Und hey, was war ich positiv überrascht!

Art Graf Blöcke wurden hier für die Hintergrundgestaltung genutzt

Die Farbwahl ist nicht sehr riesig von daher besitze ich auch nur ein Rostrot ( nennt sich wohl Blutorange ), Primärblau und Gelber Ocker. Technisch laufen sie unter wasserlösliche Graphitkreide. Man geht einfach mit dem nassen Pinsel auf einen Block. Die Farbe löst sich sofort. Man kann sie dann direkt aufs Papier auftragen. Sie zerläuft wie Aquarellfarbe und sie ist sehr intensiv. Die Kreiden trocknen matt auf und ich habe auch das Gefühl, als könnte man sie noch dem Trocknen auch leicht abreiben. Sie erinnert mich an granulierende Aquarellfarbe, dennoch matter und gröber. Ich bin sehr happy darüber, dass ich mich getraut habe sie zu testen.

Hauptsächlich habe ich sie bisher für Hintergründe verwendet. Man kann damit aber auch sicherlich gut kolorieren. Und mit dem Block lässt sich auch direkt aufs Papier zeichnen. Das muss ich auch unbedingt mal testen, aber allein die klassische Nutzung mit dem Pinsel hat mich auf jeden Fall schon zu dreihundert Prozent überzeugt.

Die Art Graf Graphitkreide erinnert mich an granulierende Aquarellfarben

Talens Pantone Marker

Erster Berührungspunkt war ebenfalls die Creative World im Januar letzten Jahres. Es hat aber bis Sommer gedauert, bis ich ein paar Talens Pantone Marker in der Hand hielt. Und Marker gibt es schließlich gefühlt Tausende, deswegen lagen sie ehrlicherweise auch ne Weile ungenutzt hier rum.

Aber es gibt eine sehr große und moderne Farbauswahl ( wie von Pantone wohl erwartet ) und die Marker sind pigmentiert. Das hat mich dann überzeugt ein paar Swatches zu machen.

Die Farben trocknen ( für mich ) ganz unerwartet auf und der Auftrag verändert sich auch noch nach einer Weile. Die Farben sind schön kräftig und nicht ganz so leuchtend wie beispielsweise die Ecoline Brushpens, was ich sehr begrüße. Ich habe sie bisher nur im Skizzenbuch ( Talens Art Creation ) verwendet. Da muss man wissen, dass gerade die dunklen Töne vereinzelt durch das Papier bluten, aber das macht mir eigentlich wenig aus, da ich ja auch viel mit Gouache darin arbeite.

Was ich wirklich sehr liebe ist, dass es eine schöne Brushpenspitze gibt und auch eine Keilspitze. Außerdem lassen sich die Marker mit der dazugehörigen Ink in der Flasche nachfüllen. Die Inks kann man natürlich auch alleine verwenden. Das steht noch auf meiner to-do Liste. Ich bin gespannt! Die Farben sind auf jeden Fall erste Sahne.

Man kann die Talens Pantone Marker auch gut layern. Hier entsteht ein kleiner grauer Schatten zwischen dem Apricot und Mint.

Pentel Pocket Brush

Den Pentel Pocket Brush gibt es wohl schon eine Weile, aber er ist etwas unscheinbar, weil einfach nur schwarz ( was ich eigentlich richtig gut finde. Schwarz und elegant ). Naja und so richtig auf der Suche nach einem weiteren schwarzen Brushpen war ich halt auch einfach nicht. Aber Ingrid von Landletterei hat mich damit angefixt, denn sie hat mich ihn mal testen lassen.

Der Pentel Pocket Brush mit seiner flexiblen Nylonspitze

Und ich liebe die feine Nylonspitze. Denn damit bekommt man, wenn man schnell arbeitet so ne brushige Struktur. Die Spitze ist zielmich lang, deswegen ist sie schwierig zu kontrollieren, was ich aber gerne mag, weil dann die Linie so schön ungleichmäßig wird. Wenn man damit klassisch lettern möchte, dann muss man es schon ordentlich drauf haben. Ich habe das also nicht getestet, einfach weil ich es ja gerne unperfekt und mit Struktur mag. Folglich ist der Pentel Pocket Brushpen wohl wie für mich gemacht.

Achso und Bonuspunkte gibts auch noch, weil die Tinte ist pigmentiert ( und sehr schön tiefschwarz ), es gibt einfach Patronen zum Austauschen und dann ist die Tinte auch noch wasserfest. Tolles Teil.

Ich liebe die unebenen Linien, die die feine Spitze des Pentel Pocket Brush zieht.

Meine Most-used Produkte in 2023

Die drei Produkte waren ziemich offensichtlich. Dazu muss man sich nur einmal auf meinem Schreibtisch und einmal in meinem Skizzenbuch umsehen. Der Stabilo Pen 68 max ist in 2023 neu auf den Markt gekommen, d.h. man hätte ihn auch zu den Neuentdeckungen packen können. Aber er war vom ersten Testen an nicht mehr wegzudenken und darf sich jetzt wohl auch zu den Favorites zählen.

Derwent Lightfast Buntstifte

Noch so ein Creative World Liebling. Dort habe ich die Derwent Buntstifte nämlich ausgiebig getestet und mich in die besonders schön klingenden Namen und in die tolle Farbauswahl verliebt.

Die Derwent Lightfast Buntstifte haben tolle Farbtöne im Sortiment.

Die Derwent Lightfast Buntstifte sind ölbasiert, aber im Gegensatz zu den Polychromos ein wenig weicher und cremiger. Sie riechen total gut, sind hübsch anzusehen und Hauptargument für mich war neben der Farbabgabe die besonderen Farbtöne.

Und da nicht nur ich das so sah, sondern auch Palettenpartnerin Sophie, war auch klar, dass wir unseren Buntstifte-Guide „Die Netten Winterpaletten“ damit konzipieren. Wir haben uns 13 Lieblingsfarben aus der Lightfast Range ausgewählt und insgesamt 6 Farbpaletten daraus erstellt. Im Palettenplausch, einem Insta-Livestream und auch im Kreativabend waren wir mit der „Netten Winterpalette“ unterwegs, welche eine der 6 Farbpaletten aus dem Guide ist.

Ihr merkt beim Lesen, dass ich viel damit gemalt habe. Mein erster Stift „Pine“ ist schon so mini mini klein, dass ich mich kaum traue ihn zu nutzen. Wenn Euch Buntstifte auch interessieren, schaut euch unbedingt den Buntstifte Guide „Die Netten Winterpaletten“ an.

Stabilo Pen 68 Max

Ohja, ich hab es schon angekündigt. Der Stabilo Pen 68 Max war eine schöne Überraschung in diesem Jahr. Ich mag Keilspitzen sehr, dennoch gibt es da natürlich wie bei Brushpenspitzen auch Unterschiede. Ich finde die Stabilo Pen 68 Max liegen richtig gut in der Hand und die feste Spitze finde ich richtig gut nutzbar. Das ist wahrscheinlich sehr individuell, aber für mich eben ein riesiger Pluspunkt.

Die Farben sind allerdings nicht neu, denn die Farbnummern sind identisch zu den Stabilo Pen68 und den Point 88 beispielsweise. Ich kannte mich also schon ein wenig aus und wusste, welche Farbtöne gleich zu meinen Lieblingen zählen würden, zum Beispiel Apricot, Grüne Erde, Dunkler Ocker und Sienna

Keilspitzen sind wie gemacht fürs Lettern, aber auch das Illustrieren geht damit echt gut. Vorausgesetzt man möchte auch etwas freier und abstrakter werden. Und ja, das ist genau mein Ding.

Die Spitze ist relativ fest, so dass man die Stifte auch drehen kann und man auch dünne Linien damit ziehen könnte, wenn man es möchte.

Auch diese beiden Räder wurden mit einer Keilspitze gezeichnet

Übrigens, wenn ihr auch so gerne Keilspitzen mögt, dann gibt es noch zu erwähnen, dass ich die neuen Stabilo Boss Nature Colors auch echt richtig schön finde.

Faber Castell Black Graphite Matt

Ich weiß gar nicht mehr, wann ich den ersten Black Graphite Matt in der Hand hielt. Es ist auf jeden Fall noch nicht allzu lange her. Ich weiß muss ein Werbegeschenk gewesen sein und ich glaube auch hier habe ich den unscheinbaren Stift erstmal gehörig unterschätzt. Denn ja, er sieht aus wie ein schwarzer Buntstift oder Bleistift. Und das ist er im Grunde auch.

Aber ein extrem matter Bleistift. Mittlerweile besitze ich ihn in vielen Härtegraden. Er lässt sich sehr gut kombinieren mit Aquarell, Gouache oder Brushpens und anderen Buntstiften. Die Struktur, die der Stift erzeugt: ich könnt mich reinlegen. Außerdem lässt sich damit richtig angenehm zeichnen. Das müsst ihr leider selbst ausprobieren, aber ich verspreche euch nicht zu viel.

Ich verwende den Pitt Artist Graphite Matt sehr gerne in Letterings.

Meine All-time Favorites

Ok, zugegeben: All-time Favorites und Most-used liegen nah beieinander. Ich würde aber sagen, dass der Unterschied ist, dass ich die Favorites schon wesentlich länger kenne und sie sich durch die ständige Nutzung meinerseits dann zum All-time-Favorite gemausert haben. Keine kurze Romanze, sondern eher sowas wie eine ernsthafte lange Beziehung. Nein, der Vergleich ist nicht weit her geholt. Ich liebe meine Materialien. Is so.

Ecoline Rosa Beige 374

Rosa Beige ist so ein Farbton, den zieht man eher selten zwischen den bunten und leuchtenden anderen Ecoline Markern hervor. Aber er ist einfach ein Allrounder und harmoniert gefühlt mit allen Farbtönen, tritt dabei selbst etwas in den Hintergrund und lässt die anderen Farben glänzen. Sympathisch, oder?

Das Gute bei Ecoline ist ja, dass es sie als Brushpen Marker gibt oder auch als Duo Tip mit Kugelspitze und Keilmarker und auch noch als flüssige Aquarellfarbe im Gläschen.

Die Farben sind farbstoffbasiert, was das einzige „Manko“ ist. Aber der Farbton sieht ja eh schon verblasst aus, deswegen liebe ich ihn ja, deswegen muss ich auch keine Angst haben, dass er ein wenig verblasst. Macht Sinn, oder? Außerdem bin ich ja eh Skizzenbuchnutzerin und im Buch sind sie ja geschützt.

Falls ihr die 374 Rosa Beige noch nicht kennt, wird es wirklich Zeit.

Talens Gouache Extra Fine

Bei Gouache scheiden sich die Geister. Das habe ich schon bemerkt, aber bei mir ist es einfach so, dass ich mir nicht ausmalen ( welch Wortwitz! ) möchte, wie es wohl gekommen wäre, wenn ich Gouache nie entdeckt hätte. Unersetzbar.

Ich habe dieses Jahr weitere Gouachesorten ausprobiert ( dazu auch weiter unten mehr ) aber nichts kommt an meine All-time-Favorite Talens Gouache Extra Fine ran.

Gouache is always a good idea.

Ich nutze sie einzeln, aber auch sehr viel in Kombination mit Mixed Media. Denn über die Talens Gouache kann man bestens mit Buntstiften malen, sowie Acrylmarkern und Wachspastellen.

Da sie so schön deckend ist, nutze ich sie auch um ungeliebte Seiten im Skizzenbuch zu überpinseln. Wenn ihr mehr über Gouache wissen wollt, lest gerne diesen Blogbeitrag. Dort gibt’s alle Antworten. Und wenn ich was vergessen habe, lasst es mich wissen.

Sakura Pigma Microns

Ja, jetzt sagt ihr: Fineliner, das ist ja nicht sonderlich innovativ. Mag sein, aber die Pigma Microns sind auch nicht einfach nur irgendwelche langweiligen Fineliner. Denn ich nutze hauptsächlich die bunten Fineliner. Schwarz kommt bei mir selten in die Tüte. Am liebsten mag ich die dickeren und auch die Pigma Micron Brush, denn die haben eine Brushspitze. Eigentlich mag ich sie aus den gleichen Gründen, warum ich den Pentel Pocket Brush so gerne mag. Die Brushspitze ist nämlich sehr fein und es lassen sich damit sehr feine Linien ziehen, aber eben auch sehr breite, brushige Strukturen erstellen.

Ein projekt aus dem Creative Shorts Guide Vol.1 wo ich viel mit bunten Pigma Microns experimentiere.

Es gibt viele Farben. Meine Favoriten sind auf jeden Fall die Brauntöne, aber auch die neueren Grautöne. Ach und die knalligen Bunten mag ich eigentlich auch.

Die Stifte sind wasserfest, das heisst für mich, sie lassen sich sehr gut mit Ecoline Brushpens oder auch anderen nassen Marker kombinieren.

Schon in den Creative Shorts Volume 1 musste ich das Museumsset Pigma Microns einbauen. Die Liebe ist geblieben bis heute.

Meine Wiederentdeckungen 2023

Kennt ihr sicherlich auch, oder? Man hat sich irgendwann die ein oder anderen Materialien zugelegt, viel damit gemalt oder gezeichnet und dann sind sie irgendwann in eine Schublade gewandert. Bei mir war es oft der Wechsel zu einer anderen Technik und dann habe ich die vermeintlich alten Werkzeuge nicht mehr gebraucht. So geschehen mit diesen drei Materialien.

Sakura Gelly Rolls

Zum Beispiel mit den Gelly Rolls. Denn die Gelstifte habe ich zum Lettern verwendet. Die Farben waren mir schon immer einen Hauch zu knallig. Als das Lettern weniger wurde und die Farben gedeckter, habe ich sie kaum noch verwendet, bis sie irgendwann in den Tiefen des Materialschranks verschwanden.

Als ich farblich wieder experimentierfreudiger wurde, habe ich sie mal als Mixed Media Zutat verwendet und war gleich begeistert. Die Tinte ist pigmentiert und deckend, was ein schöner Kontrast zu Ecoline Markern oder auch Aquarellfarben sein kann.

Natürlich gibt es auch weiße Gelly Rolls.

Außerdem gibt es mittlerweile auch Pastelltöne und ganz viele verschiedene Effekt-Gelly Rolls. So zum Beispiel die Glaze Stifte, die dir quasi eine Lackschicht aufs Papier zaubern, oder auch die Soufflée Stifte, die einen leicht erhabenen Strich erzielen. Und als ich dann am Spielen war, habe ich auch die Neon-Farben als Akzentfarbe für mich entdeckt. Ich bin super happy mit den neu gewonnenen Möglichkeiten. Fertig mit dem Experimentieren bin ich aber noch lange nicht. Und ich freu mich drauf.

Ecoline Gläschen

Die ersten Ecoline Gläschen ( damals waren die noch eckig ), habe ich mir zu Hochzeitspapeteriezeiten zugelegt. Ich habe damit ausgiebig kalligrafiert und die Spitzfeder befüllt. Und wir hatten gute Zeiten.

Aber dann wurde es weniger Spitzfeder und auch weniger Ecoline im Gläschen. Es muss im Zuge des Nette Palette Frühlingskreativabends gewesen sein, dass sie wieder auf den Schreibtisch wanderte. Natürlich in 374 Rosa Beige ( siehe oben ) und ich war begeistert, dass man auch einfach den Pinsel ins Gläschen stecken konnte. Oder habt ihr mal mit der Pipette, die integriert ist, gezeichnet? Oder mit einem kleinen Schwämmchen oder dem Pinselrücken oder einem Silikonpinsel? Geht alles bestens mit der Ecoline Tinte. Mindblowing, oder?

Und schwupps, die Tür zu unendlichen Experimenten öffnet sich schlagartig. Ich liebe vielseitige Materialien und die Ecoline Tinten gehören auf jeden Fall dazu. Und wie toll, dass ich einfach nur die Schublade aufmachen musste.

Flüssige Ecoline Tinte für die Hintergrundgestaltung, natürlich in Rosa Beige.
Gemischte Ecoline Tinte mit einem Schwämmchen aufgetragen und damit gelettert.

Tombow ABT Marker

Ich glaube die Tombow ABT Marker sind mein Lieblingsbeispiel wenn es um wiederentdeckte Materialien geht. Denn wer hat damit nicht 2019 gelettert? Oder war es noch früher? Ich habe keine Ahnung. Ich besaß auf jeden Fall nur einen Marker in Schwarz und ein helles Rot. Die hatte ich mir zugelegt, nachdem ich alle Welt damit lettern sah. Begeistert war ich nicht, denn mir war die Brushpenspitze viel zu groß ( das ist glaube ich ne sehr individuelle Sache beim Lettern ) und für Hochzeitspapeterie war das nicht sehr tauglich.

Botanische Illustration im Skizzenbuch mit den Tombow ABT Brushpens

Als ich dann im Frühjahr 2023 auf dem Typefaces Retreat war, gabs glaube ich vier Stifte in der Goodie Bag. Das klassische Brushpenlettern mochte ich damit immernoch nicht, aber ich glaube das liegt auch nicht wirklich am Stift. Ich habe einfach zu viel Spaß mit schiefen und krummen Buchstaben, dass sich mein Fokus etwas verschoben hat. Aber ist auch egal, denn plötzlich konnte ich mit den Stiften etwas anfangen! Die große Spitze mochte ich auf einmal sehr und dass man die Striche so sehen kann, fand ich nun große Klasse. Lettern wurde damit auch eher zweitrangig, denn Illustrieren kann man damit einfach wunderbar!

Nicht nur klassisches Brushpenlettering ist mit den ABT Markern möglich.

Die Farben als kleiner Farbnerd lieb ich dolle. Besonders, dass es so viele hidden champions gibt. Ihr wisst schon, so komische Braun-Grün-Grau Töne. Ganz großes Kino.

Meine most-overrated Produkte

Naja, und dann gibt es da ja noch die Fails und Fehlkäufe aus dem Jahr 2023. Die will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten. Ich gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen wieder. Kann durchaus sein, dass diese kleinen Fails im nächsten Jahr in einer anderen Nutzungsform plötzlich als Neuentdeckungen auftauchen. Also lasst euch bloß nicht zu viel von mir sagen, ja?

Auch Fehlkäufe gehören dazu. Da fragt man sich manchmal schon, was das soll?

Holbein Acrylic Gouache

Machen wir es kurz und knackig. Ich war schwer enttäuscht von der Holbein Acrylic Gouache. Ich habe viele Gouache Künstler*innen damit arbeiten sehen. Die Farben sahen sehr vielversprechend aus, genauso wie die Eigenschaft, dass man diese Gouache nun beruhigt layern konnte, weil sie sich eben nicht mehr anlösen lässt.

Also habe ich mir drei Tuben besorgt, was echt gar nicht so einfach war. Und dann wurde getestet. Ich mag die Konsistenz nicht. Allein schon wie sich die Farben aus der Plastiktube drücken lässt, wollte sie mich eigentlich direkt zurückschicken lassen. Auf dem Pinsel fühlte sie sich glitschig an und das Auftragen hat einfach nichts mit meiner geliebten Talens Gouache Extra Fine gemeinsam. Die Farben fühlen sich nach dem Trocknen sehr nach Plastik an ( was sie ja auch de facto sind ), aber das verhindert auch das Arbeiten mit Mixed Media. Mit dem Buntstift drüber gehen? Nicht so easy, nicht so schön.

Die Farben fand ich schon spannend, aber dann dachte ich mir, lieber mit richtiger Acrylfarbe malen als mit so einem Gouacheversprechen, welches nur enttäuscht. Und versteht mich nicht falsch, ich liiiiebe Acrylfarben. Aber da bleibe ich einfach bei Amsterdam Acrylics.

Tombow Irojiten

Tja, ja. Klassischer Fall von viel gehört und riesen Erwartung. Dann der tiefe Fall. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich bisher nur zwei Irojiten ausgiebig getestet habe und besitze. Leider war der Farbabrieb nicht butterweich und cremig, sondern einfach super viel Gedrücke und wenig Ergebnis. Noch dazu hatte ich das Gefühl, dass sie übers Papier kratzen. Aber das kann auch nur ein falscher Eindruck gewesen sein. Teilweise ist es ja so, dass sich die unterschiedlichen Farben einer Marke auch je nach Farbton in Handhabung unterscheiden. Wen dem so ist, dann tut es mir leid. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mit den Faber Castell Polychromos, den Caran d’Ache Luminance und nicht zuletzt mit den Derwent Lightfast so super zufrieden bin. So weiß ich das nun ordentlich zu schätzen. Ist ja auch nicht das Schlechteste, oder?

Fazit

Ich hoffe du konntest aus meinem kleinen Materialrecap etwas für dich mitnehmen, sei es, dass du manche Materialien mit neuen Augen betrachtest oder du nun doch überzeugt bist, dass du was Neues ausprobieren willst. Mich würde auch deine Meinung zu den oben genannten Produkten interessieren. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine andere Meinung oder eine Idee, wie ich manches Produkt doch mal ausprobieren sollte? Ich will es unbedingt wissen. Danke.

Wenn du Materialinspo gesucht hast, hier ist sie. Und jetzt: Get going!

Mixed Media will nicht so richtig klappen?

Falls dich der Beitrag mehr verwirrt als sortiert hat, und du immernoch verloren im Materialdschungel stehst, dann sind meine beiden Creative Shorts Guides vielleicht etwas für dich? Denn in den Pdf-Guides lernst du mit einer festgelegten Farb-und Materialpalette ( insgesamt je 3 Materialien ) anhand von 7 Projekten neue Mixed Media Techniken kennen. Ich nehm dich Schritt-für-Schritt durch die Projekte mit und im Nu hast du dein Technikrepertoire erweitert und dir viel Materialwissen angeeignet. Klingt gut? Schau sie dir gerne an.

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