Stempel selber machen: Was brauche ich zum Schnitzen?

Stempel sind eine einfache und schöne Idee Geschenke, Briefe und Notizen zu individualisieren. Ich schnitze sie mir selbst, weil es nochmal ein Stück persönlicher ist und weil es einfach riesigen Spaß macht. Man braucht zum Stempel selber machen gar nicht viel und es ist super leicht. Weil ich viele Fragen zum Material bekomme, fasse ich Euch die Informationen in diesem Beitrag mal zusammen. Ich hoffe, den ein oder anderen inspirieren zu können.

Stempel schnitzen: Welches Material brauche ich um selber Stempel zu machen?

Das Stempel-Schnitz-Material, welches ich verwende, nutze ich seit Jahren. Ich musste noch keine Werkzeuge ersetzen, weil sie beispielsweise kaputt gegangen wären. Bei all den genannten Materialien handelt es sich um unbezahlte und unbeauftragte Werbung. Ich habe die Materialien aus eigener Tasche bezahlt. Soviel zur Transparenz. Los geht’s:

Zunächst gibt’s einen Überblick über diesen Blogbeitrag.
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  1. Das Schnitzgummi

    Was ist Schnitzgummi? Welche Unterschiede gibt es? Und worauf muss ich beim Kauf achten?

  2. Das Schnitzwerkzeug

    Was ich seit Jahren zum Herstellen von selbstgemachten Stempeln verwende…

  3. Das Stempelkissen

    Stempelkissen ist nicht gleich Stempelkissen. Was sind Plattenstempelkissen und wie erziele ich gute Ergebnisse beim Stempeln?

  4. Die Stempelfarbe

    Welche Farbe sollte ich kaufen? Warum ich pigmentierte und ölfreie Stempelfarbe empfehle und wie ich sie auf das Stempelkissen auftrage.

  5. Trägermaterial der selbstgeschnitzen Stempel

    Stempel fertig geschnitzt? Worauf ich meine Stempel montiere zur besseren Handhabung.

  6. Was sonst noch wichtig ist

    Wie reinige ich meine selbstgemachten Stempel am besten?

  7. Stempel Schnitzvorlage zum kostenlosen Download

    Du suchst nach einer Idee für einen schönen Stempel? Lade dir die kostenfreie Schnitzvorlage als pdf runter.

Das Schnitzgummi oder Stempelgummi

Was brauche ich um Stempel selber zu machen?

Ihr fragt Euch vielleicht? Schnitzgummi, was ist das? Nie gehört! Schnitzgummi ist eine Platte aus Vinyl, die extra für das Schnitzen von Stempeln hergestellt wird. Natürlich könnt ihr Stempel aus vielen Materialien wie zum Beispiel auch Moosgummi herstellen, aber Schnitzgummi ist beispielsweise gegenüber Linoleum die deutlich attraktivere Wahl, weil es eben viel weicher ist.


Es gibt die Platten in unterschiedlichen Größen. Da ich sie sowieso immer zuschneide, kaufe ich mir meist große Platten, denn da ist das Preisleistungsverhältnis am besten.Ich kaufe meist das Schnitzgummi von Factis. Das gibt es in weiß und auch in blau. Das weiße Stempelgummi ist noch ein wenig weicher. Ansonsten gibt es da meiner Erfahrung nach keine wesentlichen Unterschiede.


Zum Übertragen meiner Zeichnung auf die Platte, verwende ich einen weichen Bleistift.

Das Schnitzwerkzeug zum Stempel selber machen

Zum Stempel selber machen nutze ich Linolwerkzeuge.

Nothing fancy, really. Ich benutze ein uraltes Linolschnittbesteck von Boesner. Da ich es genau einmal zum Schnitzen mit Linoleum verwendet habe, ist es auch nach wie vor super scharf. Denn das Schnitzgummi ist ja super weich.
Was ich gerne an dem Set mag, ist, dass es verschiedene Aufsätze hat. Für grossflächige Stellen kann man zu einem breiten Messer greifen, für feine Details gibt es dünnere Aufsätze. Mit einem Holzstab bekommt man die Aufsätze auch gut aus dem Griff gelockert.

Ich musste beim Testen anderer Werkzeuge feststellen, dass mein Set zwar günstig ist und qualitativ hochwertig. Das ist bei anderen Einsteigersets nicht der Fall. Das Boesner Set wird von der deutschen Firma Abig hergestellt und die Klingen sind scharf, sie sitzen perfekt in der Halterung, kein Verrutschen, genaues Arbeiten etc. Diese Sets kann ich wirklich von Herzen empfehlen. Denn nur mit gutem Werkzeug macht das Arbeiten Spaß! Wenn ihr also eher negative Erfahrungen gemacht habt, mag es auch am Werkzeug liegen.

Zusätzlich zum Linolwerkzeug nutze ich ein handelsübliches Teppichmesser. Besonders um nach der ersten Skizze den verwendeten Teil vom großen Schnitzblock zu trennen ist ein Teppichmesser mit breiter und großer Klinge sehr nützlich.

Das Stempelkissen und worauf du achten solltest

Oft hat man ja noch ein Stempelkissen rumliegen, das mal bei irgendeinem Bastelset dabei war. In den wenigstens Fällen eignet sich dieses Sammelsurium um damit zufriedenstellend kreativ zu werden. Deswegen solltet ihr Euch ein gutes Kissen zulegen, an dem ihr jahrelang Freude habt.


Wichtig ist zum einen natürlich die Größe. Man weiß nie, was ihr noch so schnitzen werdet, deswegen empfehle ich zumindest eine Größe von circa Din A6.

Ich nutze für schwarze Stempeleien ein schwarzes Plattenstempelkissen. Im Prinzip bestehen diese Plattenstempelkissen aus einem Metallgehäuse und einer ungetränkten Schaumeinlage. Manchmal ist diese auch aus Filz. Ihr tränkt die Kissen selbst mit Farbe. Die Einlage ist nicht besonders nachgiebig, so dass wirklich nur die Auflagefläche mit Stempelfarbe eingefärbt ist, was für scharfe Kanten sorgt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kissen, habt ihr so viel mehr Kontrolle über euer Stempelergebnis.


Die Blechdosen sorgen dafür, dass die Kissen nicht austrocknen und jederzeit einsatzbereit sind. Pro Farbe empfehle ich ein Stempelkissen. Theoretisch könnt ihr die Platten auch einfach entnehmen und ersetzen, aber ich arbeite gerne mit vielen Farben gleichzeitig.


Wenn ihr bereits getränkte Kissen kaufen möchtet, dann kann ich Euch die Stempelkissen von VersaFine Clair empfehlen. Die Farbauswahl ist sehr schön modern. Die Kissen lassen sich umdrehen und die Farbe so auch von oben auf den Stempel auftragen. Da das getränkte Innenteil über den Rand hinausragt, kann man mit den kleinen Kissen schrittweise auch größere Stempel einfärben.

Die Stempelfarbe: am besten pigmentiert und ölfrei

Bei Stempelfarbe sollte man zu pigmentierter Farbe greifen, da die Farbe ansonsten verblassen könnte.

Da die Kissen bei Plattenstempelkissen ungetränkt geliefert werden, könnt ihr die Farben selbst auswählen. Das ist natürlich super spitzenmäßig, denn wir wollen ja gerne hochwertige Farbe und tränken unsere Kissen deswegen natürlich mit ( teils ) pigmentierter Stempelfarbe, die lichtecht ist. Außerdem empfehle ich eine ölfreie Farbe.


Ihr kauft die Farbe separat und könnt jederzeit ein wenig Stempelfarbe zusätzlich auftragen, wenn euch die Farbabgabe nicht ausreichend erscheint. Die Stempelfarbe kommt praktischerweise in einem Gefäß, dass am Deckel einen kleinen Pinsel befestigt hat. Damit lässt sich die Farbe gezielt auftragen. Habt ihr beispielsweise nur ein kleines Motiv, müsst ihr gegebenenfalls auch nur eine Hälfte des Kissens nachfärben.

Das Trägermaterial der selbstgeschnitzten Stempel

Wie organisiere ich meine selbstgemachten Stempel?

Viele meiner selbstgemachten Stempel, besonders die Alphabete, befestige ich nach Fertigstellung auf einem Holzstück, meistens Multiplex. Diese habe ich mir ganz individuell zuschneiden lassen. Damit ihr möglichst viel Kontrolle über die Positionierung eures Stempels bekommt, sollte das Holzstück nicht unnötig viel größer als der Stempel selbst sein.

Bevor ich die Stempel mit doppelseitigem Klebeband auf dem Trägerstück befestige, stempele ich das Motiv oben auf das Holz auf, so dass ich später direkt erkennen kann, um welchen Stempel es sich handelt.


Die Dicke des Holzes könnt ihr beliebig variieren. Ich empfehle aber recht dickes Material ( 10mm ), so dass sich der Träger nicht biegt. Bei sehr kleinen Stempeln, vorallem grafischen Elementen wie Punkte oder kleine Dreiecke, verzichte ich auch gänzlich auf den Träger. Das ist manchmal etwas fummelig und sorgt für schmutzige Hände, aber man soll ja schließlich auch sehen, was man geschafft hat, oder?

Schön ist es die Stempel auf einem Holzstück zu befestigen für eine bessere Handhabung.

Was sonst noch so wichtig ist:

Ich wollte noch ein Wort zum Reinigen eurer Stempel verlieren. Aber eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, denn aktiv reinigen tue ich die Stempel eigentlich nicht. Nach Nutzung stempel ich auf einem Schmierpapier solange bis der Stempel keine Farbe mehr abgibt. Tadaa, er ist sauber! So arbeite ich schon seit über 10 Jahren und alle Stempel sind noch heile.

Wie reinigt man die Selbstgemachten Stempel eigentlich?

“nur Mut” Schnitzvorlage zum kostenlosen Download:

Wenn ihr jetzt rundum informiert seid, seid ihr sicherlich voller Tatendrang und wollt loslegen. Ich rufe Euch zu “nur Mut”. Und ja, ich hätte da den passenden Stempel zu!

Der ist tatsächlich viel öfter in Gebrauch als gedacht und das Schöne ist, ihr könnt die Message auch weiterverbreiten, indem ihr Euch die Schnitzvorlage kostenlos downloadet. Wie genau ihr nach dem Download am besten vorgeht, habe ich in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für Euch zusammengefasst, die Teils dieses Downloads ist.


Um den Code zum Nullen des Betrages zu erhalten, könnt ihr Euch zur Konfettipost anmelden ( siehe Formular unten ). In der Willkommensmail ist der Code enthalten. Einfach eingeben, downloaden, losschnitzen. Mehr Infos zur kostenlosen und inspirierenden Konfettipost gibt es hier.

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