Ich geb’s zu: Das Thema ist ein klein wenig nerdy. Aber nachdem ich immer die gleichen Fragen zu diesem Thema bekomme, muss ich das nun mal für Euch zusammen fassen. Interesse ist ja offensichtlich da. Völlig verständlich, denn Ösen sind aus meinen Arbeiten auch einfach nicht mehr wegzudenken. Viel zu einfach, viel zu hübsch.
Okay, dann lasst uns doch gleich loslegen. Fangen wir mit der Nietzange an und arbeiten uns zu den Ösen vor. Ich merk schon, kurz wird es nicht.
Die Nietzange
Mit der Niet- und Öszange könnt ihr erstens händisch Papier lochen und zweitens anschließend dort im Loch eine Öse anbringen. Und das war’s im Prinzip auch schon. Meine ersten Gedanken vor der Anschaffung waren: „Okay, und mehr nicht? Noch ein spezialisiertes Werkzeug, was ich einmal verwende und dann liegt es hier in der Ecke rum?“ bis hin zu “ Brauch ich das wirklich?“ und „Geht das nicht auch mit dem Hammer?“.
Jetzt, wo ich die Zange gute zwei Jahre besitze, kann ich sagen: Ja, ich hab sie wirklich gebraucht! Und nein, es geht nicht mit dem Hammer, obwohl man es überall liest. Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig dafür. So ne Zange ist da schon eher nach meinem Geschmack. Und gebrauchen tu ich sie sehr oft. Gelegentlich räume ich sie in die Kiste in die sie gehört, nur um sie dann wenige Stunden später bereits wieder rauszukramen. Und ja: Als Designerin habe ich fast den ganzen Tag mit Papier zu tun, aber ich würde fast sagen, dass sich die Anschaffung auch lohnt, wenn man sie nur zu Hobbyzwecken nutzt. Wieviele Geschenkanhänger ich damit schon gefertigt habe…
Ein paar Fakten über die Nietzange:
- Man kann damit nicht nur Papier und Pappe lochen oder ösen. Mit Leder und Stoff geht es genauso gut. Oder auch bezogene Bucheinbände können damit bearbeitet werden.
- Die Öse dient als Einreißschutz, sieht gut aus und man kann damit auch mehrere Papiere „zusammenheften“. Je nachdem, wie fest man die Öse zieht, kann man die Papiere gegeneinander verschieben.
- Meine Zange hat einen kleinen verstellbaren Abstandshalter um den Abstand des Lochs zur Kante zu regulieren. Find ich super! Man sieht endlich mal, wo man locht. Man kann das also bei der Druckdatei mitbedenken und eine Markierung setzen. Oder vorher mit Bleistift schnell eine Markierung machen.
- Mein Modell ist von manufactum ( unbezahlte Werbung ) und komplett aus Edelstahl. Ich bin sehr zufrieden damit, habe aber ehrlicherweise keine Vergleichsmöglichkeiten.
Die Ösen
Goldene, silberne oder kupferne Ösen? Schwarz und Weiß sowieso… Mittlerweile gibt es sie in vielen Farben, und sogar in richtig knallig. Wie unterscheiden sich die Ösen abgesehen von der Farbe? Worauf muss man achten?
Die Entscheidung für eine Öszange viel relativ schnell und leicht. Bei den Ösen ist es allerdings etwas schwieriger, da man die Qualität erst so richtig beurteilen kann, wenn man sie mal in der Zange und auch ein wenig in Verwendung hatte. Es gilt also einiges zu beachten.
Ein paar Fakten zu Ösen und Nieten:
- Durchmesser: Natürlich gibt es Ösen in unterschiedlichen Größen. Deine gewählte Größe sollte zu der Größe deiner Zange passen. Die Hersteller geben den Innen- und Außendurchmesser an. Es kann vorkommen, dass die Ösen einen identischen Innendurchmesser haben, aber unterschiedliche Außendurchmesser. Es gibt also schmale und breite Ösen. Ich persönlich finde schmale Ösen schöner, aber das ist wohl Geschmacksache. Mein Favorit: 4,1mm innen, 7,5mm außen
- Die Höhe der Öse: Da kommt natürlich die Frage auf, was du mit der Öse tun möchtest. Wenn du mehrere Lagen von Papier zusammenheften möchtest oder auch Bucheinbände, dann solltest du entsprechend hohe Ösen wählen. Wenn es sich nur um zwei 100g/m Papiere handelt, reicht auch die kürzeste Variante.
- Ringrollend oder sternspaltend: Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sich die Ösen beim Anbringen verformen. Bei sternspaltenden Ösen bleibt eine scharfe Kante, es gibt also eine schöne und eine weniger schöne Seite. Hierbei sei erwähnt, dass es große Unterschiede im Verformen gibt, je nach Hersteller. Bei den ringrollenden Ösen besteht die Öse aus zwei Teilen, es gibt eine Gegenscheibe. Beide Seiten sind am Ende mehr oder weniger glatt. Nicht jede Zange kann beide Arten von Ösen bearbeiten.
- Qualität: Bei manchen Ösen springt der Lack beim Verformen ab. Das ist natürlich weniger hübsch. Leider muss man sich da ein wenig durchtesten.
- Quantität: Nicht jeder braucht gleich 100 Ösen oder sogar mehr. Meine Erfahrung mit Kleinstpackungen à 10 Stück, wie man sie gerne in Bastelläden bekommt, sind leider nicht wirklich befriedigend. Deswegen lohnt sich die 100er Packung. Und dann sind sie doch schneller weg als gedacht.
Ihr seht schon: Die Dinger sind zwar winzig, aber es gibt doch eine Menge zu beachten. Woran sich die Geister scheiden: Sternspaltend oder ringrollend. Ich persönlich finde sternspaltende Ösen auch hübsch, wenn sie denn durch gleichmäßigen Kraftaufwand auch gleichmäßig verformt wurden und nicht mehr scharfkantig sind. Die ringrollende Variante ist mir oft einfach zu breit. Eignet sich aber besser für Stoff.
Ich verwende Ösen unterschiedlicher Hersteller. Besonders gerne mag ich die Ösen von Eisenthaler ( unbezahlte Werbung ).
So, ich hoffe ihr konntet ein paar Informationen für Euch rausziehen und ihr müsst Euch nicht ewig durch die Ös- und Nietwelt probieren. Nichts nerviger als Fehlkäufe und nicht funktionierende Werkzeuge. In diesem Sinne: Wenn du noch mehr Tipps oder Fragen hierzu hast, kommentiere gerne. Ich freu mich darüber!
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